Trotz Rekord-Average: Auch Clemens scheidet bei Darts-WM aus
Nach Ricardo Pietreczko und Martin Schindler ist auch Gabriel Clemens in der dritten Runde der Darts-WM ausgeschieden. Der Halbfinalist von 2023 unterlag dem englischen Weltranglistenzweiten Luke Humphries am 15. Turniertag im Londoner Alexandra Palace trotz einer leidenschaftlichen Aufholjagd und einem deutschen Average-Rekord mit 2:4 Sätzen. Von den acht deutschen Startern ist damit nur noch Arno Merk übrig.
Humphries nutzte Clemens' Fehler auf die Doppel zu Beginn gnadenlos aus. Der 42-Jährige aus Saarwellingen steigerte sich, auch beim Stand von 0:3 gab er nicht auf. Clemens kam auf 2:3 ran, die Aufholjagd fand jedoch ein abruptes Ende, weil der "German Giant" in den entscheidenden Momenten im sechsten Satz patzte.
Insgesamt kam Clemens auf 101,49 Punkte im Schnitt, er spielte als erster Deutscher überhaupt bei einer WM einen Average von über 100 Punkten. Seinen eigenen deutschen Rekord von 99,94 Punkten aus dem Viertelfinalsieg über Gerwyn Price vor drei Jahren überbot der Saarländer damit.
Die deutschen Hoffnungen liegen nun komplett bei Merk. Der Debütant aus Peine, der in Runde zwei überraschend Ex-Weltmeister Peter Wright (Schottland) ausgeschaltet hatte, trifft im letzten Spiel der Abendsession auf den dreimaligen Titelträger Michael van Gerwen aus den Niederlanden. Ein weiterer Sieg für Merk wäre eine faustdicke Überraschung.
Am Nachmittag war bereits Schindler ausgeschieden. Der Weltranglisten-13. kassierte gegen den Engländer Ryan Searle ein 0:4. Die deutsche Nummer eins gewann nur zwei Legs, die letzten neun gingen allesamt an den im PDC-Ranking sieben Positionen schlechter platzierten Searle. Die Partie war mach knapp 25 Minuten beendet. Schindler wartet somit weiter auf seinen ersten Einzug ins WM-Achtelfinale.
Pietreczko hatte am Samstag gegen den überraschend stark aufspielenden schwedischen Qualifikanten Andreas Harrysson mit 2:4 verloren. In Runde zwei war Max Hopp ausgeschieden, zum Auftakt unterlagen Lukas Wenig, Dominik Grüllich und Niko Springer. Mit vier Deutschen in Runde drei war der Rekord aus dem Vorjahr eingestellt worden.
Europameister Gian van Veen überzeugte einmal mehr. Beim 4:1 gegen den Letten Madars Razma wackelte der zweimalige Junioren-Weltmeister aus den Niederlanden nur kurz und zog souverän ins Achtelfinale ein.
A.Cantu--LGdM