

Präsidentschaftswahl in Ecuador inmitten von Drogenkrise
Inmitten der grassierenden Drogenkriminalität in Ecuador haben die Menschen in dem Andenstaat über einen neuen Präsidenten abgestimmt. Die Wahllokale öffneten am Sonntag um 07.00 Uhr Ortszeit (13.00 Uhr MEZ), 13,7 Millionen Wahlberechtigte zwischen 18 und 65 Jahren waren zur Stimmabgabe aufgerufen.
Als aussichtsreichste Kandidaten galten der rechtsgerichtete Amtsinhaber Daniel Noboa und seine linke Rivalin Luisa González. Sollte keiner der beiden Politiker die erforderlichen 50 Prozent der Stimmen erhalten oder den jeweils anderen um zehn Prozentpunkte schlagen, wird es im April eine Stichwahl geben.
Noboa - mit 37 Jahren einer der jüngsten Präsidenten der Welt - lag zuletzt in den Umfragen vorn. Obwohl seine erste Amtszeit kurz und von einem Anstieg der Gewalt überschattet war, galt der Millionär und Geschäftsmann damit als aussichtsreichster Kandidat.
Seine größte Rivalin Luisa González wird vom im Exil lebenden, aber immer noch mächtigen linksgerichteten Ex-Präsidenten Rafael Correa unterstützt. Sie hat Anhänger vor allem in ärmeren Gesellschaftsschichten und in ihrer Heimatregion an der Küste, wo die Drogenkriminalität besonders hoch ist.
Noboa und González waren bereits bei der vorgezogenen Wahl 2023 gegeneinander angetreten. In einer Stichwahl im Oktober 2023 setzte sich Noboa dann knapp durch.
Das kleine, ehemals als relativ sicher geltende Ecuador hat sich in den vergangenen Jahren zu einer Drehscheibe des internationalen Drogenhandels entwickelt. Kartelle und Mafiagruppen kämpfen um Reviere und um lukrative Schmuggelrouten, über die Drogen, vor allem Kokain, von den Kokaplantagen in Kolumbien und Peru nach Europa, Australien und in die USA gelangen.
Noboa versucht, hart gegen Drogenkartelle vorzugehen. Seine Gegner werfen ihm unter anderem vor, dabei auch bewusst Menschenrechtsverletzungen in Kauf zu nehmen.
L.A. Beltran--LGdM